Sexsomnie: Was bedeutet Sex im Schlaf? Ist es strafbar?

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Sexsomnie beziehungsweise Sex im Schlaf gehört zu den seltenen Schlafstörungen. Im Tiefschlaf haben Betroffene Sex mit dem Partner oder mit sich selbst, ohne es zu bemerken.

Was verursacht Sex im Schlaf und macht man sich damit strafbar?

Das Wichtigste in Kürze

  1. Sexsomnie ist eine seltene Schlafstörung bei der Betroffene im Tiefschlaf sexuelle Handlungen mit sich selbst oder einem Partner ausführen, ohne sich dessen bewusst zu sein.
  2. Die Ursachen von Sexsomnie sind nicht vollständig erforscht, aber man geht von Störungen der Hirnströme aus.
  3. Betroffene zeigen Symptome wie Stöhnen, erhöhten Herzschlag, Selbstberührung und manchmal sexuelle Aggression, oft ohne Reaktion auf äußere Einflüsse.
  4. Juristisch gesehen kann Sexsomnie problematisch werden, wenn unbewusste Handlungen gegen das Einverständnis anderer verstoßen.

Was ist Sexsomnie?

Sexsomnie ist eine selten auftretende Schlafstörung und gilt als eine Art von Parasomnie. Das bedeutet, dass im Tiefschlaf ein anormales Verhalten, eine anormale Aktivität oder eine anormale Erfahrung auftritt.

Während andere im Schlaf sprechen oder aus dem Bett aufstehen und sich am nächsten Tag an nichts erinnern können, haben Betroffene, die an Sexsomnie leiden, Sex mit sich selbst oder dem Partner in der Tiefschlafphase, ohne etwas davon zu merken.

Bisher sind kaum bis keine Fakten hinsichtlich Sex im Schlaf bekannt. Es fehlen auch Erkenntnisse zu den Ursachen und der Vielfalt der Symptome. Es wird aber davon ausgegangen, dass Sex im Schlaf durch eine Störung der Hirnströme verursacht wird. Davon geht zumindest der Psychologe und Buchautor Michael Mangan von der University of New Hampshire aus.

Auch wenn es für viele Menschen kaum vorstellbar ist, dass es Sex im Schlaf gibt, gilt Sexsomnie als eine Form von Schlafwandeln.

Unbemerkter Sex im Schlaf kann auch gefährlich werden und ungeahnte Konsequenzen für die betroffene Person nach sich ziehen.

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Was passiert beim Sex im Schlaf?

Wenn Du Sex im Schlaf hast, vollziehst Du sexuelle Handlungen wie Oralsex, Masturbation oder auch Geschlechtsverkehr. Allerdings führst Du diese sexuellen Handlungen durch, während Du Dich in der Tiefschlafphase befindest.

Das bedeutet, dass Du die Handlungen in der sogenannten Non-REM-Schlafphase durchführst, in einem Stadium, in dem Du nicht wach wirst. Nach dem Aufwachen kannst Du Dich an nichts mehr erinnern.

Schlafphasen Rem Nrem
Jede Schlafphase dauert in etwa 90 Minuten und teilt sich in REM und NREM (= Leichtschlaf, Tiefschlaf 1 und Tiefschlaf 2). Je mehr Schlafphasen Du durchschlafen hast, desto kürzer wird der Tiefschlaf und desto länger der Leichtschlaf.

Sexsomnie führt dazu, dass Du Dich häufig selbst berührst oder sexuelle Bewegungen durchführst.

Es kann aber auch passieren, dass Du unbewusst sexuelle Intimität mit anderen Personen, zum Beispiel Deinem Partner suchst.

Sexsomnie kann auch mit Reden im Schlaf oder Schlafwandeln einhergehen.

Als Betroffener kannst Du auch ein ungewöhnlich hohes Maß an sexueller Aggression und stark verminderte Hemmungen zeigen. Manchmal werden die Symptome der Krankheit von einem Partner, Elternteil oder Mitbewohner bemerkt.

Welche Symptome treten bei Sexsomnie auf?

  • Stöhnen
  • Reiben und anfassen
  • Erhöhter Herzschlag bis hin zu Herzrasen nachts
  • schweres Atmen
  • Schwitzen
  • Stoßen des Beckens
  • Selbstbefriedigung
  • Vorspiel mit einer anderen Person
  • Geschlechtsverkehr
  • spontaner Orgasmus
  • während Sex im Schlaf keine Reaktion auf die äußere Umgebung
  • keine Erinnerung an den Sex im Schlaf

Was sind die Auslöser für Sex im Schlaf?

Genauso wie im Schlaf reden oder Schlafwandeln wird Sexsomnie durch eine Störung der Gehirnströme verursacht, die auch als Confusion Arousals, kurz CAs bezeichnet wird. Obwohl die Ursachen für Sex im Schlaf nach wie vor unbekannt sind, gibt es eindeutige Risikofaktoren.

Sexsomnie entsteht unter anderem durch Erkrankungen, die Lebensgewohnheiten, den Beruf und Medikamente, die das Schlafverhalten beeinflussen.

Die Auslöser, die die Wahrscheinlichkeit für Sex im Schlaf erhöhen, sind:

  • extreme Erschöpfungszustände
  • Schlafmangel
  • Drogenmissbrauch
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Angstzustände
  • Stress
  • Schlechte Schlafhygiene und Schlafbedingungen
  • Gestörter Wach-Schlaf-Rhythmus
  • Schichtarbeit

Schlafapnoe kann auch ein Auslöser für Sex im Schlaf sein, weil die Atemaussetzer Störungen während der Tiefschlafphase verursacht. Sexsomnie ist allerdings bislang kaum verbreitet. Forscher gehen davon aus, dass weltweit nur 2 % der Erwachsenen davon betroffen sind.

Das Toronto Western Hospital in Kanada hat eine Umfrage zu Sexsomnie durchgeführt und dafür 832 Patienten des Schlafzentrums befragt.

Von den Befragten haben 7,6 % angegebenen, diese Schlafstörung schon einmal erlebt zu haben. Der Großteil davon waren Männer.

Kann Sex im Schlaf gefährlich werden?

Diejenigen, die an Sexsomnie leiden, spüren in der Regel keine Beeinträchtigung. Unangenehm und gefährlich kann diese Schlafstörung aber werden, wenn außerhalb des eigenen Schlafzimmers geschlafen wird.

So haben Betroffene Angst davor, woanders zu übernachten, weil sie sich für ihr ungewöhnliches, nächtliches Verhalten schämen.

Es kann auch passieren, dass Du als Mann schlafwandelst, eine Frau angreifst und wegen Vergewaltigung angezeigt wirst.

Mitunter zeigen Betroffene beim Sex im Schlaf eine ganz andere Seite ihrer Persönlichkeit. So kann eine sonst eher ruhige und schüchterne Person in der Sex-Phase ein aggressives und dominantes Verhalten zeigen.

Wer öfter unter dieser Schlafstörung leidet, sollte sich einem Arzt anvertrauen. Dieser kann dabei helfen, den Ursachen der Sexsomnie auf den Grund zu gehen.

Ist Sex im Schlaf strafbar?

Wenn Du Geschlechtsverkehr mit einer anderen schlafenden Person hast, gilt dieses grundsätzlich als sexueller Übergriff und ist somit eine strafbare Handlung, weil diese Person nicht entscheiden kann, ob diese den sexuellen Kontakt möchte oder nicht.

Sex Im Schlaf Strafbar

Bei Sex im Schlaf ist es aber so, dass der Täter nichts dafür kann. Das hat beispielsweise schon dazu geführt, dass ein Vergewaltiger für nicht schuldig befunden wurde, weil Mediziner erkannt haben, dass der Täter Schlafwandler ist. Für solche Fälle hat ein britischer Wissenschaftler ein Muster von Schlafstörungen entwickelt.

In Deutschland ist Sexsomnie eine medizinisch anerkannte Schlafstörung. Da diese aber noch weitestgehend unerforscht ist, birgt sie eine große Gefahr.

Kommt es nämlich zu einem sexuellen Übergriff, Sex im Schlaf oder sogar zu Geschlechtsverkehr, ist es nicht leicht, die eigene Unschuld zu beweisen.

Wer in eine solche Situation gerät, sollte auf jeden Fall einen guten Strafverteidiger auswählen, der sich mit Sexualrecht hervorragend auskennt. Dieser kann darauf plädieren, dass ein Gutachten erstellt wird, um zu belegen, dass eine schlafwandlerische Störung mit sexuellen Handlungen vorliegt.

Kann man nach Sex gut schlafen?

Wenn es sich nicht um Sex im Schlaf handelt, von dem Du nichts mitbekommst, weil Du Dich im Tiefschlaf befindest, kann die schönste Nebensache der Welt dafür sorgen, dass Du leichter einschläfst und in der Nacht gut schläfst.

Beim nackt schlafen, werden durch den Körperkontakt zum Partner und beim Geschlechtsverkehr werden Hormone ausgeschüttet, die unmittelbar dazu beitragen können, Deinen Schlaf zu verbessern. So lässt ein Orgasmus nicht nur den Cortisol-Spiegel fallen.

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Er führt auch dazu, dass Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Nach einem Orgasmus steigt bei Frauen der Östrogenspiegel und bei Männern der Prolaktin-Spiegel. Das Wohlfühlhormon Oxytocin und Prolaktin trägt zum Beispiel zur Entspannung bei und kann so das Einschlafen erleichtern.

Obendrein kommt es zur Freisetzung von Endorphinen, die eine schmerzlindernde Wirkung im Körper auslösen und vor dem Schlafen zur Beruhigung beitragen.

Weil durch Sex die Produktion des Stresshormons Cortisol gesenkt wird, stellt sich unmittelbar eine Verringerung von Anspannung und Angstzuständen ein.

Welche Hormone werden beim Sex ausgeschüttet?

Der Körper setzt während oder nach dem Geschlechtsverkehr folgende Hormone und Substanzen frei, die Deinen Schlaf unterstützen und für guten Schlaf sorgen können:

  • Oxytocin – das Kuschelhormon
  • Dopamin – das Lusthormon
  • Serotonin und Endorphine – die Glückshormone
  • Prolaktin – das Dich nach dem Höhepunkt leichter einschlafen lässt

Sowohl während als auch nach dem Sex werden Hormone ausgeschüttet, durch die Du Dich verbunden, ruhig, sicher, glücklich und belohnt fühlst. Weil Dein Blutdruck nach den Sex niedriger ist, stellt sich bei Dir ein entspanntes und wohlig warmes Gefühl ein.

All diese positiven Empfindungen sorgen dafür, dass Du eine angenehme Müdigkeit empfindest.

Zuckungen im Schlaf können auch abnehmen. Selbst wenn der Sex nicht in einem Orgasmus mündet, kann Dich der Akt selbst schon vom Alltagsstress ablenken und Dich gut schlafen lassen.

Können Frauen nach dem Sex besser schlafen?

Besser schlafen und innerhalb von 2 Minuten nach dem Sex in Tiefschlaf zu verfallen, gilt eigentlich als typisch männliche Unart. Frauen können aber besonders von Einschlafsex profitieren, weil der Östrogenspiegel steigt.

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Nach dem Sex besser schlafen können Frauen, weil ihr Östrogenlevel im Zusammenhang mit einem besseren REM-Schlaf steht. Der REM-Schlaf ist die Schlafphase, in der sich die Gehirnaktivität verbessern soll.

Darum empfiehlt der australische Schlafforscher Michele Lastella von der Central Queensland University, dass gerade Frauen einfach mal Sex haben sollten, um schneller einzuschlafen und die Schlafqualität zu verbessern.

Gibt es Belege zu der Empfehlung?

Um seine Empfehlung zu belegen, hat der Wissenschaftler bisher mit einem Online-Formular 460 Personen, Frauen und Männer befragt. Der Zwischenstand der Befragung zeigt, dass 64 % der befragten Frauen besser schlafen, wenn sie zuvor Sex und einen Orgasmus hatten.

Bei den Männern sind es 61 %, die nach dem Sex und einem Orgasmus besser schlafen.

Allerdings gibt es einen Haken. Denn Frauen haben seltener beim Sex einen Orgasmus als Männer. Dazu gibt es nicht nur zahlreiche Studien mit unterschiedlichen Zahlen, sondern sogar einen eigenen Fachbegriff, der „Orgasm Gap“ lautet.

Eine Antwort darauf, warum Frauen seltener einen Orgasmus beim Sex haben, hat Lastella nicht. Seiner Anregung zufolge sollten Frauen trotzdem einfach Sex haben. Frauen schlafen durch Sex nicht nur besser. Vielmehr sorgt der Schlaf auch für mehr Lust auf Sex.

Ist die Beziehung zwischen Sex und Schlaf bei Männern anders?

Egal ob Frauen oder Männer – Sex und Schlaf ist eine Wechselbeziehung mit Win-Win-Faktor. Denn Sex hilft beim Abschalten, wirkt entspannungsfördernd und verbessert so die Schlafqualität.

Allerdings ist die Beziehung von Sex und Schlaf keine Einbahnstraße, da guter Schlaf auch zu besserem und mehr Sex führen kann. Es handelt sich also um eine Wechselbeziehung, die eine hohe Effizienz verspricht.

Nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern gibt es eine direkte Beziehung zwischen Schlafqualität, Laune, körperlichen Verfassung, Konzentrationsfähigkeit und sexuellen Erregbarkeit.

Denn all diese Aspekte werden von Hormonen beeinflusst, die Dich glücklich, zufrieden und schläfrig machen.

Wenn Du aber an Sexsomnie leidest, solltest Du Dich an einem Arzt wenden. Sex im Schlaf kann zu ernsthaften psychischen Problemen führen. Dafür gibt es neben Medikamenten auch gezielte Therapien.

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