Cheyne-Stokes-Atmung liegt vor, wenn es zu einem periodischen An- und Abschwellen der Atmung im Schlaf kommt. Diese Erkrankung ist eine Sonderform der zentralen Schlafapnoe und es kommt zu häufigeren und längeren Atemaussetzer.
Was ist Cheyne-Stokes-Atmung und was sind die Auslöser?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist Cheyne-Stokes-Atmung?
- 2 Welche Ursachen hat Cheyne-Stokes-Atmung?
- 2.1 Wie häufig tritt das Cheyne-Stoke Syndrom bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf?
- 2.2 Welche Ursachen hat Cheyne-Stokes-Atmung bei gesunden Menschen?
- 2.3 Kann das Cheyne-Stoke-Syndrom auch psychische Ursachen haben?
- 2.4 Die häufigsten psychischen Ursachen
- 2.5 Was sind die Cheyne-Stokes-Atmung Symptome?
- 3 Wann hat man eine Cheyne-Stokes-Atmung?
- 4 Was tun bei Cheyne-Stokes-Atmung?
Was ist Cheyne-Stokes-Atmung?
Aufgrund des Atemmusters zählt die Cheyne-Stokes-Atmung zu einer Sonderform der zentralen Schlafapnoe und gehört medizinisch gesehen den Schlafstörungen. Sie zeichnet sich durch periodisches An- und Abschwellen der Atmung im Schlaf aus und es kommt zu Atemaussetzern und Weckreaktionen.
Die Atemzüge werden danach wieder tiefer und das Atmen gestaltet sich anstrengender. Außerdem kann es zur Änderung der Atemfrequenz kommen.
Bei Deiner Atmung handelt es sich um einen komplexen Regelkreis und die Steuerung erfolgt durch viele Faktoren. Letztendlich ist es das Ziel von Deinem Organismus, über die Lunge und den Blutkreislauf Deinen Körper bei jedem Atemzug mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Das entstehende Kohlendioxid (CO²) wird dabei im Gegenzug abtransportiert.
Die Arbeitsweise Deines Organismus funktioniert so, dass für Sauerstoff und Kohlendioxid die Partialdrucke nahezu konstant gehalten werden. Das gilt nicht nur, wenn Du wach bist, sondern auch wenn Du schläfst.
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Welche Wirkung hat CO² auf die Atmung?
Die größte und stärkste Wirkung hat dabei der CO²-Partialdruck, der im arteriellen Blut vorhanden ist. Kommt es zu einer Zunahme des Kohlendioxid-Partialdrucks, verstärkt sich Deine Atmung so lange, bis ausreichend CO² ausgeatmet und wieder ein bestimmter Wert vorhanden ist. Eine Senkung des CO²-Partikeldrucks funktioniert umgekehrt, indem die Atmung flacher wird.
- Deine Atmung wird intensiver, wenn im Blut der Sauerstoffgehalt sinkt und der Kohlendioxidgehalt steigt oder der pH-Wert sinkt und in einen eher sauren Bereich verschoben wird.
- Deine Atmung wird wieder flacher, wenn im Blut der Sauerstoffgehalt steigt und der Kohlendioxidgehalt sinkt oder der pH-Wert sinkt und in den eher basischen Bereich verschoben wird.
Naturgemäß kommt es nachts zu einem geringeren Kohlendioxid-Schwellenwert, wodurch die Atmung heruntergefahren wird. Auch Deine Muskulatur arbeitet nicht mit Höchstlast und erschlafft.
Der Unterschied besteht allerdings darin, dass bei gesunden Personen die schlafbedingte Atmungsstörung spontan endet. Bei Personen mit Cheyne-Stokes-Atmung endet die Atemstörung mit einer Weckreaktion, wodurch es zu einer Schlaffragmentierung kommt.
Warum entsteht Cheyne-Stokes-Atmung?
Der Grund, warum Cheyne-Stoke Atmung entsteht, ist die sensible Reaktion des Atemzentrums auf den Kohlendioxid-Partialdruck. Dieser ist von Natur aus nicht komplett linear. Es stellt sich daher eine Empfindlichkeit ein.
Diese ist überproportional niedrig bei einem geringen Kohlendioxid-Partialdruck und überproportional hoch bei einem hohen Kohlendioxid-Partialdruck.
Das hat zur Folge, dass es in regelmäßigen Abständen zu Atemaussetzern mit überschießendem Einsetzen der Atmung kommt. Dadurch entsteht eine Weckreaktion. Das An- und Abschwellen der Atmung ist charakteristisch. Die Schwellenwerte sind dabei von Mensch zu Mensch verschieden.
Welche Ursachen hat Cheyne-Stokes-Atmung?
Eine der Ursachen, warum es zu der Cheyne-Stokes-Atmung kommt, kann eine Schädigung des Atemzentrums sein. Dabei kommt es sowohl zu einem untersteuerten als auch zu einem übersteuerten Atemreiz.
Außerdem kann eine unzureichende Durchblutung des Gehirns verantwortlich sein. Ursachen dafür sind eine Funktionsstörung im dem Hirnareal, das für die Steuerung der Atmung verantwortlich ist. Diese kann im Folge eines Schädelhirntraumas oder Schlaganfalls auftreten.
Zudem können eine mangelhafte Durchblutung des Gehirns, beispielsweise durch Arteriosklerose ausgelöst, zu dem Ursachen für die Cheyne-Stokes-Atmung gehören. Darüber hinaus zeigt sich dieses Atemmuster bei etwa einem Drittel der Patienten, die an einer fortgeschrittenen Herzschwäche beziehungsweise Herzinsuffizienz leiden.
Auch bei einer Schädigung des zentralen Nervensystems (beispielsweise bei exogenen Vergiftungen, Niereninsuffizienz/Urämie) oder bei Diabetikern kann sich die Cheyne-Stokes-Atmung zeigen. Genauso kann zu den Ursachen für dieses Atemmuster eine Überdosierung von Opioiden gehören.
Auch dissoziative Störungen, die Symptome wie Taubheitsgefühle, Verlust des Geschmacks- oder Riechsinns und manchmal auch Schwerhörigkeit, Taubheit oder Erblindung mit sich bringen, können für das Cheyne-Stoke-Syndrom verantwortlich sein.
Wie häufig tritt das Cheyne-Stoke Syndrom bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf?
Bei Menschen mit einer Herzinsuffizienz tritt die Cheyne-Stokes-Atmung bei 25 bis 40% der Fälle auf. Dieses Atemmuster kann sich im klinischen Verlauf negativ auf die Herzinsuffizienz auswirken.
Das bedeutet, dass die veränderten Blutgase erst verzögert von den zentralen CO²-Rezeptoren registriert werden. Dadurch wird die Atmung zusätzlich destabilisiert, wodurch sich die Cheyne-Stokes-Atmung verstärken kann. Bei Patienten mit einem Schlaganfall zeigen etwa 10% der Betroffenen eine Cheyne-Stokes-Atmung.
Welche Ursachen hat Cheyne-Stokes-Atmung bei gesunden Menschen?
Bei gesunden Menschen lässt sich die Cheyne-Stokes-Atmung beobachten, wenn diese auf einem Berg sind, der höher als 3.000 Meter ist. In diesem Zusammenhang tritt dieses Atemmuster vor allem beim Schlafen auf und wird dann eher als periodisches Atmen bezeichnet.
Die Ursachen für die Cheyne-Stoke Atmung sind eine reduzierte Kohlendioxid-Sensibilität, die sich im Atemzentrum einstellt. Denn der Atemreiz wird nur durch einen hohen Partialdruck beim CO² ausgelöst.
Es kommt wieder zu einer flacheren Atmung, bis erneut ein Schwellenwert beim CO² erreicht wird, der den Atemreiz auslöst, wobei der Schwellenwert individuell ausfällt.
Kann das Cheyne-Stoke-Syndrom auch psychische Ursachen haben?
Beim Cheyne-Stoke-Syndrom können genauso bei Schlafapnoe psychische Ursachen zugrunde liegen. Darum ist es zunächst wichtig zu beobachten, in welchen Situationen bei Dir die Cheyne-Stokes-Atmung auftritt.
Wenn die schwere Form der Apnoe nicht mit Deiner körperlichen Gesundheit in Verbindung steht, wird diese sehr wahrscheinlich durch starke psychische Belastungen ausgelöst.
Psychische Belastungen beeinträchtigen nicht nur Deine Lebensqualität, sondern auch Deinen Schlaf. Sie können zu einer Schlafparalyse führen und genauso auf Deine Atmung im Schlaf einwirken, für Atemaussetzer sowie eine an- und abschwellende Atmung sorgen.
Durch die ständigen Schlafunterbrechungen, die mit einer Cheyne-Stokes-Atmung einhergehen, kannst Du morgens nicht aus dem Bett kommen und möchtest am liebsten liegenbleiben.
Die häufigsten psychischen Ursachen
Chronischer Stress: Verarbeitest Du Stress nicht richtig und dauerhaft, versucht Dein Körper diesen auf andere Weise loszuwerden, indem er den psychischen Stress in der REM-Schlafphase, also im Traumschlaf oder der Einschlafphase verarbeitet. Das wirkt sich nicht nur auf Deinen Blutdruck, sondern auch auf Deine Atmung und somit auf die Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt in Deinem Blut aus.
Angststörungen: Angsterkrankungen wie beispielsweise Panikattacken stellen sich nicht nur am Tag ein, sondern können auch beim Schlafen auftreten. Das führt dazu, dass sich Deine Atemfrequenz verändert und die Cheyne-Stokes-Atmung auftritt. Zusätzliche Symptome, die auftreten können, sind ein taubes, kribbelndes Gefühl und Benommenheit.
Traumata: Traumatische Erlebnisse können sich durch körperliche Symptome äußern und auch zur Cheyne-Stokes-Atmung führen, wenn Du diese nicht verarbeitest.
Was sind die Cheyne-Stokes-Atmung Symptome?
Typische Symptome bei Cheyne-Stokes-Atmung sind ein sich periodisch widerholendes Anschwellen und Abschwellen der Atmung. Dabei flachen die Atemzüge immer weiter ab, bis es zu einem Atemaussetzer von etwa 10 Sekunden kommt.
Anschließend kommt es wieder zu tieferen Atemzügen, die angestrengter vonstattengehen. Weitere Symptome, die bei diesem Atemmuster auftreten können, sind in manchen Fällen eine zusätzliche Veränderung der Atemfrequenz.
Wann hat man eine Cheyne-Stokes-Atmung?
Die Symptome Atemaussetzer und eine veränderte Atemfrequenz bedeutet nicht gleich, dass Du Cheyne-Stoke Atmung hast. Hast Du hingegen eine an- und abschwellende Atmung mit mehreren Atemaussetzern in der Stunde, die mindestens 10 Sekunden anhalten, kann eine Cheyne-Stokes-Atmung vorliegen.
Die Cheyne-Stokes-Atmung tritt bevorzugt im stabilen NON-REM-Schlaf auf, während OSA Hypo- und Apnoephasen in der atonen REM-Schlafphase auftreten und von Weckreaktionen begleitet werden. Bei dem Atemmuster können aber auch Weckreaktionen auftreten und Dich aus dem Tiefschlaf reißen.
Das bedeutet, dass Du schaust, wie Du Dich am nächsten Morgen fühlst. Wachst Du unausgeschlafen auf und kommst Du so gar nicht in die Gänge, dann wurde Dein Nachtschlaf massiv gestört.
Vielleicht kannst Du Dich ja auch an die Weckreaktion erinnern, die Dich aus dem Schlaf gerissen hat. Verantwortlich sind dafür die Atemaussetzer, die durch das kurze Aufwachen den Schlaf fragmentieren.
Wie erfolgt die Diagnose Cheyne-Stoke-Syndrom?
Dein Arzt wird Dir einige Fragen hinsichtlich der Schlafqualität stellen und eine sogenannte Anamnese durchführen. Eventuell wird er auch Deinen Partner oder die Partnerin zu Beobachtungen befragen. Für die Diagnose kann das wichtig sein.
Kommt Dein Arzt zu dem Entschluss, dass Du eventuell an Cheyne-Stokes-Atmung leidest, wird er ein Schlafdiagnostik-Screening durch einen HNO-Arzt mit entsprechender Fortbildung durchführen lassen.
Du bekommst von ihm ein Gerät mit nach Hause, das Deine Atemströmung, die Atemgeräusche, den Sauerstoffgehalt im Blut, Deine Herzfrequenz, die Hebe-Senk-Frequenz Deiner Brust und die Lage aufzeichnet.
Gibt es besonders zuverlässige Diagnose-Methoden?
Am zuverlässigsten lässt sich die Cheyne-Stokes-Atmung bei einer Untersuchung im Schlaflabor diagnostizieren. Bevor es aber eine Überweisung ins Schlaflabor gibt, werden zuerst weniger aufwendige Untersuchungen durchgeführt, um den Verdacht zu erhärten.
Bei einer Untersuchung im Schlaflabor wirst Du 1 oder 2 Nächte an Geräte angeschlossen, die verschiedene Parameter wie Deine Augenbewegungen im Schlaf, die Gehirnströme, den Muskeltonus, Blutdruck und die Herzfrequenz messen.
Anhand der Daten kann erkannt werden, wie stark die erholsame Tiefschlafphase und der Traumschlaf von den Atemaussetzern betroffen sind. Wird bei Dir eine Schlafapnoe festgestellt, erfolgen weitere Untersuchungen bei Neurologen, HNO-Arzt und Kiefernchirurgen um noch mehr Klarheit zu bekommen, ob Du sogar Cheyne-Stokes-Atmung hast. Manchmal kann ein zu hohes Nackenkissen für Rückenschläfer die Ursache für Atemprobleme sein.
Im zweiten Schritt stehen dann die Cheyne-Stoke-Symptome im Mittelpunkt. Damit Du wieder eine normale Atmung beim Schlafen bekommst, können verschiedene Ansätze bei einer Beatmungstherapie genutzt werden.
Gängig ist bei der Behandlung, dass Du nachts eine Atemmaske trägst. Diese sorgt für eine automatische Regulierung Deines Atemdrucks. Zusätzlich kann auch in einigen Fällen die Gabe von Sauerstoff sinnvoll sein.
Was tun bei Cheyne-Stokes-Atmung?
In erster Linie ist für Deine Gesundheit wichtig, dass die Problematik der Cheyne-Stokes-Atmung gelöst wird. Die Heilungschancen hängen stark davon ab, wie gut die Grunderkrankung in den Griff bekommen wird. Es gibt aber auch einiges, was Du selbst tun kannst.
Ob Du es glaubst oder nicht – mit einigen Veränderungen kannst Du selbst einiges dafür tun, wieder eine bessere Schlafqualität zu erhalten und die Cheyne-Stokes-Atmung beim Schlafen zu besänftigen.
Auch solltest Du versuchen, Stress zu reduzieren und vor dem Schlafengehen zur Ruhe zu kommen. Die Cheyne-Stoke-Symptome können auch mit Deiner gewählten Schlafposition zusammenhängen, gerade wenn Du überwiegend auf dem Rücken schläfst. Versuche doch einmal beim Einschlafen auf der Seite zu liegen und öfter die Schlafposition zu wechseln.
Damit wirst Du vielleicht das Atemmuster nicht unterbinden. Du kannst aber damit Deine Schlafqualität verbessern. Außerdem solltest Du auf eine gute Schlafhygiene achten.
An welchen Stellschrauben sollte man drehen?
Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und abends auf leichte Kost und integriere mehr Bewegung in Deinen Alltag. Genauso solltest Du für eine ruhige, dunkle Schlafumgebung sorgen. Dein Bett sollte bequem sein, damit Du entspannt liegen kannst.
Achte darauf, dass die Temperatur in Deinem Schlafzimmer nicht über 18 °C liegt und gut belüftet ist. Empfehlenswert ist, wenn Du auf übermäßigen Alkohol-, Nikotin- und Koffeingenuss verzichtest und keine Drogen zu Dir nimmst.
Begründet sich Deine Schlafstörung und die Sonderform der Schlafapnoe auf psychischen Belastungen, können Entspannungstechniken wie Yoga, progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Meditation hilfreich sein und dafür sorgen, dass Du mit der Primärerkrankung besser zurechtkommst, die Ursachen für die Cheyne-Stokes-Atmung ist. Oder einfach ein hochwertiges Boxspringbett mit der passenden Schlafdecke verwenden.
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